[Rezension] Animant Crumbs Staubchronik

Staubchronik

Animant Crumbs Staubchronik

Autor: Lin Rina
Klappbroschur: 16,90 €
eBook: 2,49 €
Seitenzahl: 552
Verlag: Drachenmondverlag
Weitere Infos: <<klick>>

Inhalt

England 1890.
Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen.
Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt.

Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.

Wie hat’s mir gefallen

Schon lange zog mich dieses schöne Buchcover in seinen Bann. Weihnachten entschloss ich mich dann voller Vorfreude das Buch zu lesen. Normalerweise lese ich zu den winterlichen Feiertagen immer Jane Austen, aber dies schien mir in eine ähnliche Richtung zu gehen. Und ich wurde keineswegs enttäuscht!

Animant lebt im 19. Jahrhundert, einem Jahrhundert voller Bälle und schöner Kleider, doch alles, was die junge Frau interessiert sind Bücher. Sehr zum Ärger ihrer Mutter weigert sie sich zu heiraten. Da kommt ihr das Angebot, einen Monat in London in einer Bibliothek zu arbeiten, mehr als gegelegen. Doch so sehr sie vom Lesen eine Ahnung hat, so wenig weiß sie von der praktischen Arbeit eines Bibliothekars. Doch sie wird bald sehen, dass die Arbeit ihr geringstes Problem ist. Schließlich ist da auch noch der verdrießliche, strenge Mr. Reed.

Von Anfang an ist klar, hier geht es um die Liebe zur Literatur und um die Liebe zwischen zwei Menschen. Und obwohl das Ende von Anfang an vorbestimmt scheint, so ist der weg dahin wunderbar, amüsant und herzerwärmend. Die Dialoge zwischen Animent und Thomas sind einfach zu köstlich. Die beiden geben sich intellektuelle Schlagabtausche und nähern sich dadurch (unbewusst) immer weiter an. Es bereitete mir als Leserin wahnsinnig viel Freude, diesen Weg hautnah miterleben zu dürfen.

Wieso hautnah? Weil Lin Rina ein unglaubliches talent für romantische und emotionsgeladene Szenen hat. Man ist nicht nur ein Zuschauer, der die Szenerie von oben her betrachtet, sondern man ist zu jederzeit mitten im Geschehen.
Lin Rina ist zwar keine Jane Austen und schreibt auch recht modern (ich bin mir sicher, dass es viele verwendete Begriffe damals im zeitgenössichen Sprachgebrauch nicht gab), jedoch fand ich das gar nicht tragisch. Man fühlt sich trotzdem so, als hätte man eine kleine Zeitreise gemacht.

Ein Alleinstellungsmerkmal der abgeschlossenen Story sind die süßen Kapitelüberschriften. Sie verraten ein wenig über den Inhalt, machen aber zugleich neugierig und sind irgendwie sehr süß und keck formuliert. Das mochte ich sehr.

Alles in allem war „Animant Crumbs Staubchronik“ für mich ein gelungenes Werk und ich war sehr traurig, als ich erfuhr, dass hiermit auch die Geschichte beendet ist.

Bewertung 5/5

Nicht nur Animant hat im Laufe der Geschichte ihr Herz verloren. Auch ich habe mich in den Schreibstil, das Setting, aber auch in Mr. Reed und seine verschrobene Art restlos verliebt.
Wer „Stolz und Vorurteil“ mag, wird sich hier Zuhause fühlen.

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