[Rezension] Someone New (1)

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Autor: Laura Kneidl
Hardcover: 18,00 €
eBook: 9,99 €
Seitenzahl: 550
Verlag: Lyx
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Inhalt

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte …

Wie hat’s mir gefallen

Ohne Erwartungen (ja, das ist schwierig mit so einem gehypten Buch) und ohne den Klappentext zu lesen, stürzte ich mich ins Abenteuer und lernte recht schnell Micah und den sympathischen Julian kennen. Alles sieht wie eine typische Lovestory mit emotionaler Achterbahn aus, doch schon von Beginn merkt man, dass die Autorin sehr auf das Thema Diversität setzt. Ich spoilere nicht, wenn ich euch ein wenig davon erzähle, denn all dies sieht man auf den ersten Blick auf der ersten Zeichnung des Buches: es geht um Menschen, die Probleme mit ihrem Gewicht oder ihrer Hautfarbe haben, es geht um Hobbies, die sozial nicht so anerkannt sind, es geht um gleichgeschlechtliche Liebe und um Vorurteile, aber vor allem geht es um Freundschaft und Liebe.

Neben all diesen offensichtlichen Themen, gibt es da noch Julians Geheimnis. Der aufmerksame Leser, kann nach 100 Seiten vermeintlich gut versteckte Andeutungen mit dem Buchtitel und dem Cover gut kombinieren und weiß, worum es dabei geht. Dass das Thema wichtig ist und mehr Aufmerksamkeit braucht, ist unumstritten und soll nicht Bestandteil dieser Rezension sein. Ich fand es schade, dass es so lange verheimlicht wurde. Frei nach DumbledoresAngst vor einem Namen macht nur noch größere Angst vor der Sache selbst“ hätte ich mir eine frühere „offizielle“ Aufklärung der Sachlage gewünscht. Obwohl man schon sehr früh ahnt, worum es geht, wird sich sehr lange nicht offiziell mit der Thematik beschäftigt. Schade.
Heißt: ich hätte lieber gewusst, wie mit der Thematik DANACH umgegangen wird, das war mir einerseits alles zu sehr (zum Glück, aber leider realitätfern) Friede-Freude-Eierkuchen und viel zu eindimensional. Auch wenn es sich hierbei NICHT um ein Sachbuch handelt, fehlte mir gerade gegen Ende die Tiefe.
Oder aber ich wäre lieber mehr überrascht wurden, aber dafür waren Titel und Cover (leider) zu eindeutig.

Aber das soll gar keine Kritik an diesem doch sehr berührenden Buch sein, denn außer diesem einen Fakt, war ich sehr gefesselt, hatte viel Spaß beim Lesen, war ergriffen und habe das Buch recht schnell durchgesuchtet.
Das liegt sicher auch an Laura Kneidl gewohnt flüssigem Schreibstil, der hier trotz der Themen lustig, kurzweilig und emotional ist. Hier und da hätte ich mir Mehrdimensionalität gewünscht, aber es passte zu dem USA-Thema wieder ganz gut.

Alles in allem ist „Someone New“ ein schöner Roman mit einem wichtigen tiefgängigem Thema. Oder aber mit vielen wichtigen tiefgreifenden Themen – fast ein bisschen zu gewollt und somit viel für eine Clique, für ein Buch.

Gut zu wissen

Es folgt ein zweiter Band, in dem die (Love)Story zweier Nebencharaktere geschildert wird.

Bewertung 4/5

„Someone New“ ist ein kurzweiliger Roman, der eine wunderbare Liebesgeschichte erzählt. Und obwohl die Liebe nicht im Vordergrund steht, sondern viele andere Dinge, ist sie doch das, was zählt.
Kleine Abstriche bezüglich der Vorhersehbarkeit und Eindimensionalität sind somit verschmerzbar.

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