Ab morgen ein Leben lang
Autor: Gregory Sherl
Hörbuch: 13,95 €
Spieldauer: 6 Stunden
Taschenbuch: 9,99 €
eBook: 7,99 €
Seitenzahl: 400
Verlag: RandomHouse Audio
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Inhalt
Evelyn Shriner und Godfrey Burkes sind füreinander bestimmt. Doch das ahnen sie nicht, sie kennen sich noch nicht einmal. Evelyn ist Bibliothekarin und hat eine Schwäche für große Liebesgeschichten. Godfrey arbeitet im Fundbüro, obwohl er selbst ständig Dinge verliert. In Dr. Chins Praxis, in der man einen Blick in die romantische Zukunft werfen kann, kreuzen sich zufällig ihre Wege …
Wie hat’s mir gefallen
Was für ein (Hör)Buch! Wäre es ein Buch gewesen, hätte ich es wohl gleich zu Anfang abgebrochen. Da ich aber sehr gerne beim Autofahren eine nette Geschichte höre, gab ich dem Buch immer wieder eine erneute Chance. Wieso? Das verrate ich euch in dieser Rezension.
Evelyn und Godfrey, beides sehr blasse Charaktere, die im Leben nichts machen und irgendwie auf das Schicksal hoffen, statt die Probleme selbst in die Hand zu nehmen, kennen sich nicht und lernen sich erst fast zum Schluss des Buches kennen. Es ist aufgrund des Titels keine Überraschung, was mit den beiden passiert, somit war der Weg das Ziel.
Der Weg führt über Dr. Chin und einen Vergegenwärtigungsapparat – eine höchst unromantische Maschine, mit der man in die Zukunft sehen kann. Es geht dabei aber nicht um Lottozahlen oder dergleichen, sondern darum, wie sich Beziehungen zu einem Menschen verändern. Liebesbeziehungen. Ja, ihr hört richtig. Man kämpft in diesem Buch nicht um die Liebe, sondern ein Apparat sagt einem, ob es klappt oder nicht. Und obwohl ich selten so viel Bullshit gehört habe (ich meine nicht die Zeitreise, das finde ich cool, sondern eher die Tatsache, dass wirklich Menschen denken, dass eine Maschine einem quasi vorschlägt, wen man lieben soll!), dachte ich: ach am Ende des Buches scheißen sie sicher auf diesen liebesfernen Rotz und widmen sich echten Emotionen. Denn wer strängt sich schon in einer Beziehung an, wenn er eh weiß, es hält für immer und ändert nicht diese lapidare Dummbeutel-Einstellung (sorry!) die Zukunft? Sind die Menschen wirklich der Meinung, sie lieben aufrichtig und von Herzen, wenn sie solch einen Apparat in Anspruch nehmen? Aber nein, auch das Ende zeigt: der Autor hat keinen Schimmer, was es heißt zu lieben.
Wobei ich mich schon gefragt habe, ob es sich hierbei um eine gesellschaftskritische Satire handelt, die absichtlich so einen dummen Schmarrn erzählt, weil niemand so etwas glaubt oder mag. Aber die guten Meinungen der Leser sprechen eine andere Sprache.
Der ein oder andere mag das Buch sicher. Aber wer so ein romantischer Drops ist – wie ich – und an die wahre Liebe glaubt, sollte hier keine Sekunde verschwenden. Weder der langweilige Schreibstil, noch die nervigen im selbstmitleid-badenden Charktere, noch diese abstrus-dämliche Zukunftswelt konnten mich überzeugen. Einzig das Cover war schön, aber das führte mich schließlich in die Irre, also mag ich es jetzt auch nicht mehr wirklich. Ich habe einen Liebesroman erwartet und wurde bitter enttäuscht.
Fazit
Wer eine Liebesgeschichte lesen will, sollte weitersuchen. Glaubt mir, das ist nicht euer Buch. Wer einer abstrusen Zukunftsvision nicht abgeneigt ist, der kann hier sicher flüchtige Zerstreuung finden.
Bewertung 0,5/5